Abschied nach 34 Jahren: Dr. Matthias Toplak folgt auf Ute Drews
Nach 30 Jahren als Leiterin des Wikinger Museums Haithabu wird Ute Drews zum 1. Oktober in dieser Funktion in den Ruhestand verabschiedet. Am 1. September hat ihr Nachfolger Dr. Matthias Toplak in der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf begonnen - um eine sorgfältige Übergabe der vielfältigen Aufgaben zu gewährleisten.
Vorgestellt wurde der 37-jährige Wissenschaftler und ausgewiesene Wikinger-Experte heute durch Prof. Dr. Dr. h.c. Claus von Carnap-Bornheim, dem Leitenden Direktor der schleswig-holsteinischen Landesmuseen, und dem Direktor des Museums für Archäologie Schloss Gottorf, Dr. Ralf Bleile.
Mehr als 40 Bewerberinnen und Bewerber aus Deutschland und Skandinavien gab es auf die Stelle der Museumsleitung des Wikinger Museums, „bei Herrn Toplak hat uns das Gesamtpaket mehr als überzeugt. Er hat bei einem der wichtigsten Archäologen für Ur- und Frühgeschichte und das Mittelalter, bei dem viel zu früh verstorbenen Jörn Staecker in Tübingen, promoviert. Gleichzeitig versteht sich Herr Toplak seit vielen Jahren hervorragend in der Inhaltsvermittlung der Wikingergeschichte. Er lebt diese Thematik in einer Art und Weise, wie wir es vor ihm nur bei Frau Drews erlebt haben“, sagte der Wissenschaftliche Vorstand der Landesmuseen, Prof. Dr. Dr. h.c. Claus von Carnap-Bornheim.
„Dass man mir die Leitung dieses einmaligen Museums anbietet, ist wirklich die Erfüllung eines Lebenstraumes für mich. Haithabu ist einfach etwas ganz Besonderes – für den Wissenschaftler wie auch für den Wikinger-Fan in mir."
Dr. Toplak stammt gebürtig aus Oberhausen und hat nach dem Studium der Skandinavistik, Ur- und Frühgeschichte und Mittleren und Neuen Geschichte an der Universität Köln zwischen 2012 und 2016 am Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters in Tübingen promoviert. Dort hat er in den vergangenen fast fünf Jahren als Lehrkraft gewirkt, zunächst als Assistent an der Seite von Prof. Dr. Jörn Staecker, nach dessen Tod übernahm er unter anderem die Lehrtätigkeit und Betreuung der Studierenden.
In dieser Zeit hat sich Matthias Toplak darüber hinaus zu einem gefragten wissenschaftlichen Berater zur Wikingerzeit für verschiedenste Medienformate entwickelt. So arbeitete er an History-Filmprojekten des ZDF (Terra X) mit, aktuell wirkt er im August-Heft des Jugendmagazins „Dein SPIEGEL“ an der Titelgeschichte Wikinger mit.
Das Wikinger Museum Haithabu hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten zu einem der wichtigsten Museen Deutschlands entwickelt, selbst als wegen einer größeren Sanierungsmaßnahme die Dauerausstellung des Museums 2016/2017 für ein Jahr geschlossen werden musste, erreichten die Landesmuseen in Haithabu fast 100.000 Besucher mit dem Angebot einer archäologischen Ausgrabung im historischen Gelände und den Aktivitäten bei den Wikinger Häusern. Die erfolgreiche Arbeit von Ute Drews in der Bildung und Vermittlung fortzusetzen und weiterzuentwickeln wird ein Aufgabenschwerpunkt sein für den neuen Museumsleiter.
Durch seine jährliche Mitarbeit als Reenactor in der Belebung und Rekonstruktion und Vermittlung frühmittelalterlichen Lebens in europäischen Freilichtmuseen kennt Matthias Toplak alle wichtigen Wikingerzentren Nordeuropas seit fast 20 Jahren – auch hinter die Kulissen Haithabus hat er in dieser Funktion immer wieder blicken können. „Dass man mir die Leitung dieses einmaligen Museums anbietet, ist wirklich die Erfüllung eines Lebenstraumes für mich. Haithabu ist einfach etwas ganz Besonderes – für den Wissenschaftler wie auch für den Wikinger-Fan in mir“, schwärmt Toplak.